geplanter Kaiserschnitt vs. spontane Geburt

Am 03.01.2017 war es nun soweit. Per geplanten Kaiserschnitt kam unser Sohn Levi Aaron um 14:33 auf die Welt.

Wir wurden oft gefragt warum der Kaiserschnitt geplant wurde. Das hat einen sehr einfachen Grund, denn bereits Fynn ist per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen. Da die Gebärmutter nach einem Kaiserschnitt nicht mehr die volle Zeit einer Geburt unter Wehen ohne Schaden überstehen würde, haben wir uns für einen erneuten Kaiserschnitt entschieden.

Die Wahl unserer Klinik war sehr einfach – das Ernst-von-Bergmann-Klinikum hier in Potsdam. Es hat eine Neonatologie und auch wenn wir davon ausgegangen sind, dass diese nicht notwendig sein würde, wollten wir die Sicherheit wissen.

Bei einem geplanten Kaiserschnitt meldet man sich trotzdem mit Beginn des Mutterschutzes in der Klinik im Kreißsaal an, denn nur weil man etwas plant, heißt es nicht, dass es auch so funktioniert.

Einen Tag vor dem Termin wird man vorstationär aufgenommen. Es findet nochmal ein CTG statt sowie Ultraschall und man bespricht mit einem Gynäkologen die Geburt sowie mit einem Anästhesist die Narkose. Ich wollte gerne eine Spinalanästhesie.

Am nächsten Tag ist dann die stationäre Aufnahme und auch hier wird nochmals ein CTG geschrieben.

Im Klinikum gab es für mich anfangs einige Schwierigkeiten, aber im Großen und Ganzen war es wirklich eine tolle Geburt. Der Dank gilt hierfür definitiv dem Personal.

Welche Schwierigkeiten hatte ich? Tja. Am 02.01. hat sich herausgestellt, dass ich nicht auf dem OP-Plan stand und daher leider einen recht späten Termin erhalten habe. 6 Stunden vor dem Eingriff darf man nichts mehr Essen. Da der Termin je nach Kapazität auch verschoben werden kann, durfte ich um 7 das letzte Mal essen. An dem Tag war ich jedoch so aufgeregt, dass ich nicht mal da was essen konnte und somit meine letzte Mahlzeit um 20Uhr am Vortag war.

Ich persönlich finde, dass bei einem OP-Termin um 14:00 ein Erscheinen der Patientin um 8 keinen Sinn macht. Für deren Ablauf ist es natürlich wichtig, aber ich war ab um 8 an mein Zimmer und das Bett “gefesselt”. Ein bisschen Bewegung wäre einfach ganz toll gewesen.

Um 13:30 wurden dann alle Vorbereitungen an mir für den Eingriff getroffen. Uns wurde nicht gesagt, dass man vorher fragen muss, ob der Partner mit dabei sein darf. Aufgrund meiner negativen Erfahrungen bei der ersten Geburt war es für mich jedoch schon lebensnotwendig das Julian dabei ist. … und er durfte dann auch.

Die Betäubung wurde gesetzt und ich merkte wie sich langsam alles verteilte. Bei der ersten OP hatte ich sehr mit Übelkeit zu kämpfen. Das habe ich den Ärzten auch gesagt und als ich das Gefühl hatte es wäre soweit bekam ich auch gleich ein Mittel und zusätzlichen Sauerstoff.

Leider wissen wir nicht, ob es grundsätzlich der Fall ist, aber als unser Sohn entbunden wurde, wurde das OP-Tuch nach unten gemacht und wir konnten ihn das erste Mal sehen. Wie bei einer natürlichen Geburt war ich mit ihm noch verbunden und es war ein wahnsinnig bewegender Moment. Noch jetzt kommen mir dabei die Tränen, obwohl ich in dem Moment selbst so sprachlos darüber war und keine einzige Träne geflossen ist.

Die Kinderärzte haben ihn untersucht und alles war super. Ich konnte dann entscheiden, ob Julian noch ein bisschen bei mir bleibt oder direkt mit dem Kleinen mitgeht.  Meine Wahl fiel sehr einfach auf die erste Variante.

Zurück im Kreißsaal konnten wir dann kuscheln und nun ist er schon eine ganze Woche bei uns…. es ist wahnsinnig schön und aufregend. So viele Gedanken haben wir uns gemacht, ob wir auch wirklich alles haben und wir haben wirklich an fast alles gedacht. Ein klasse Gefühl. Die Kleinigkeiten waren schnell geholt.

Ich selbst bin nach dem Kaiserschnitt mit ein paar kleinen Einschränkungen schon wieder gut mobil. Die Kraft ist noch nicht so da, aber täglich wird es mehr und mehr.