Mit dem zweiten Kind…

…  sieht man vieles einfach anders…

Bei Fynn haben wir uns noch viel reinreden lassen, sind nicht nach unserem Bauchgefühl gegangen sondern nach dem was so üblich ist.

Getreu dem Motto:

  • Das Kind braucht einen Rhythmus der zu euch passt
  • Das Kind schläft in seinem Bett in seinem Zimmer
  • Das Kind soll schon ab dem 4. Monat Brei essen
  • Ab dem ersten Geburtstag beginnt das Töpfchentraining
  • Das Kind braucht ab dem ersten Geburtstag keinen Schnuller mehr
  • ….

Die Liste kann man unendlich lang ziehen und jeder, der Mama oder Papa ist, hat es selbst schon zur Genüge gehört. Es ist meine persönliche Erfahrung und meine persönliche Wahrnehmung. Jeder soll das so für sich regeln wie er bzw. sie es möchte.

Bei Fynn haben wir diese “Ratschläge” gern angenommen, da wir ja ohne Erfahrung waren, aber bei Levi sollte es komplett anders sein. Levi hat unseren Alltag bestimmt. Wenn er Hunger hatte, hat er gegessen, nicht weil Zeit dafür war. Wenn er müde war, hat er geschlafen – egal wie spät es war. In seinem ersten Jahr hat er immer seine Buddel bekommen. Natürlich wollte er auch mitessen und probieren, aber er hat immer nur so viel genommen, dass die Buddel noch ging. Mit seinem ersten Geburtstag habe ich dann von Buddel auf “richtiges” Essen umgestellt. Die Buddel gibt es nur noch für die Nacht und wenn er was übrig lässt, dann darf er das morgens austrinken. Es ist auch nur noch Kuhmilch in der Flasche und nichts Angerührtes. Es lief von Anfang an super, aber man merkte auch, dass er was vermisst….. so wurden wir mit einem Jahr zum Schnullerkind. Für mich völlig in Ordnung, denn Fynn durfte bis nach seinem 3. Geburtstag den Schnuller haben.

Meine mütterlichen Instinkte und meine Beobachtung zeigt mir das er so glücklich ist. Also machen wir das so. Wir hatten auch eine Zeit wo er partout nicht in seinem Bett schlafen wollte. Er wollte kuscheln, die Nähe genießen…. dann machen wir das. Ich werde meinen Kindern nicht die Nähe die sie brauchen/möchten verweigern. Noch heute schläft er auf unserem Arm ein. Na dann… er genießt es, ich genieß es, Julian genießt es….

Jedes Kind hat andere Bedürfnisse und wir sollten diesen gerecht werden. In Zwänge werden sie noch früh genug gesteckt.

Levi wollte von Anfang an vieles ganz allein machen. Er hat recht schnell laufen gelernt. Allerdings nicht an der Hand, sondern lieber allein. Wir haben ihm zur Unterstützung einen Lauflernwagen gekauft mit dem man auch spielen kann.

Vor einiger Zeit waren wir ohne Kinderwagen unterwegs und bei DM einkaufen. Dort gibt es Mini-Einkaufswagen und wir haben Levi einen gegeben damit er nicht durch die Gänge rennt. Das Ende vom Lied waren große Tränen, weil das Schieben ihm solch einen Spaß bereitet hat. Wir haben uns dann dazu entschieden ihm etwas zum Schieben für große Jungs zu kaufen – einen Kinderbuggy. Er ist neutral in blau/grün und damit schiebt er Pittiplatsch durch die Gegend. Er liebt es, ist glücklich, also schiebt er.

Bei uns wird auch ausgeschlafen und nicht geweckt, außer wir haben einen Termin. Wir sind beide noch im Langzeiturlaub und da gönnen wir uns das. Ab September geht Levi in den Kindergarten und es wird mit Sicherheit für ihn eine Umstellung, aber eine, an die er sich gewöhnen wird. Denn dann fangen die Zwänge an, denn auch ich gehe dann wieder Arbeiten und muss zu einer bestimmten Zeit vor Ort sein. Aber auch das werden wir meistern.

Ich bin sehr gespannt wie es weitergehen wird, aber ich bin zuversichtlich, dass er alles meistern wird.